Posted in Regulationsmedizin Stoffwechsel Stress Zelle

Gehirninsuffizienz – was tun?

Gehirninsuffizienz – was tun? Posted on 2. Dezember 2020

Der Gehirnstoffwechsel ist diagnostisch noch nicht erfassbar

Warum gibt es keine Päppel-Medizin für das Gehirn (siehe meinen Blogbeitrag „Gehirninsuffizienz – gibt es das?)? Warum lässt es sich nicht neu einstellen, so wie der Blutdruck oder die Herzfrequenz bei Herzinsuffizienz? Ganz einfach, weil es für das Gehirn (noch) keine etablierte objektive Routine-Funktions-Diagnostik gibt. Wir können die Auswirkungen von Stress auf das Gehirn in seiner Funktion nicht objektiv darstellen und messen. Ja, wir können spezielle Gehirnkrankheiten, wie Demenz und Depression und viele Störungen, wie Angststörung und posttraumatische Belastungsstörungen benennen und auch gut diagnostizieren, aber es gibt keine allgemeine stressbedingte Gehirnschwäche Stadium I–IV und es gibt auch keine Medikamente, die man in frühen Belastungssituationen nehmen kann, um die Funktion des Gehirns zu unterstützen.

Bei den anderen Organen ist das leicht, die Funktion zu objektivieren. Das Herz pumpt das Blut durch den Körper und sorgt für eine gute Durchblutung, das ist gut objektiv messbar. Die Lunge sorgt für den Sauerstoff im Blut, das ist sehr leicht messbar. Die Leber macht den Stoffwechsel, sie wandelt um, speichert Energie und hilft bei der Verdauung, und die Nieren waschen das Blut und helfen bei der Entgiftung des Stoffwechsels. Auch alles leicht messbar, viel über das Blut, aber auch über den Urin, die Atemluft und die Bildgebung in der Radiologie. Das alles ist in der Medizin sehr gut verstanden und seit Jahrzehnten erfolgreich erforscht. Deswegen sind diese Organinsuffizienzen diagnostisch sehr gut objektivierbar und damit gut behandelbar, also gut einzustellen.

Das geht mit unserem Gehirn leider nicht, da es einfach noch nicht so erforscht ist. Es fehlt ,draußen‘ in der ambulanten Medizin an allem. Es fehlt eine funktionelle Diagnostik, es fehlt eine spezifische Bildgebung, es fehlen Biomarker, die im Blut auf ein empfindliches Gehirn hinweisen, und es fehlt auch an Medikamenten, die nach oder während Stress das Gehirn aufbauen. Für Beruhigung und Depression gibt es Medikamente, auch für Schizophrenie und Parkinson, aber die Einstellung ist schwierig, weil die Diagnostik schwierig ist, und für die Demenz gibt es noch gar nichts wirklich Wirksames in der Pharmakologie. Es gibt keine Tablette für die Wiederherstellung der Erinnerungen und keine Medizin für die neurologische Heilung einer traumatischen Erfahrung.

Unser Supercomputer „Gehirn“

Wieso ist es so schwierig, die Funktion unseres Gehirns zu messen? Was macht unser Gehirn eigentlich als Funktion? Vieles fällt uns ein, wenn wir überlegen, was das Gehirn alles so macht: Denken, Fühlen, Funktionen des Körpers autonom steuern, unsere Sinne, Sprache, Bewegung, Geist, Gedächtnis mit unseren Erinnerungen, Kreativität, träumen, schlafen, wach sein können, Konzentration, verstehen, Wahrnehmung von dem, was ist, Vertrauen und Angst … all das verantwortet unser Gehirn. Wenn unser Gehirn gut arbeitet, haben wir eine starke Psyche. Wie misst man diese Alltagsleistung des Gehirns? Es gibt keine Ausscheidung des Gehirns, kein Hirn-MRT zeigt uns, was wir denken oder fühlen, oder ob wir richtig fühlen oder richtig denken. Man nutzt viele Tests mit Fragebögen, um die Funktion des Gehirns nachvollziehen zu können, aber das ist nicht das, was ich mir vorstelle und wünsche, um ganz sicher eine psychische Gehirnkrankheit oder -störung zu diagnostizieren, Jahre bevor man alle Test-Fragen falsch beantwortet.

Was macht denn unser Gehirn eigentlich als Kern-Funktion? Tja, da muss man erst einmal ein Bisschen überlegen, wie man das erklären soll. Das Gehirn macht so viel. Hier kommt eine sehr vereinfachte Antwort: Unser Gehirn ist ein Supercomputer, der die gesamte Information von allem, was ist, für uns wahrnimmt, zurechtfiltert und dann ganz vereinfacht und runter gebrochen aus vielen Milliarden Bits, uns das präsentiert, was für uns und unser Überleben im Jetzt das Wichtigste ist, um zu entscheiden, was als Nächstes zu tun ist. Damit wir überhaupt entscheiden können, bewusst oder unbewusst, muss das, über was wir entscheiden sollen, möglichst einfach dargestellt werden. Das macht unser Gehirn jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde, jeden Tag und auch jede Nacht. Und nicht nur das. „Nebenher“ steuert und reguliert unser Gehirn zusammen mit unserem vegetativen Nervensystem im Körper jede Zelle, jedes Gewebe, jedes Organ und jedes Organsystem. Alles das passiert zum Großteil unbewusst oder anders ausgedrückt: autonom. Wir befehlen nichts, es passiert fast alles von allein: Gedanken, Gefühle, Atmung, Durchblutung, Verdauung, Muskeltonus, Drüsenfunktionen, Herzschlag, Nierenwäsche, Energiestoffwechsel, Ausscheidung, Temperaturregelung, Tag-Nacht-Rhythmus und so weiter und so fort … – alles, alles das macht unser Gehirn! Es spürt alles, was in und um unseren Körper passiert und reguliert und hält gegen, gleicht aus und versucht immer sein Bestes, damit es uns gut geht.

Es ist überwältigend! So überwältigend komplex, dass es mit den Möglichkeiten, die wir technisch bisher haben, leider noch nicht gelungen ist, die Funktion des Gehirns in Gänze zu erforschen. Man arbeitet daran, das Gehirn wie eine Walnuss zu knacken, so wie man lange daran gearbeitet hat, unsere Gene zu entschlüsseln. Erst, wenn die Funktionen des Gehirns ganz entschlüsselt und verstanden sind, erst dann wird man Gehirnkrankheiten besser spezifisch behandeln können und vielleicht auch die Folgen von Stress in Stadien der Gehirninsuffizienz I–IV einteilen können. Und bis dahin?

Was tun?

Erstens: Bitte sich nicht mehr selbst fertig machen, wenn Sie so komisch empfindlich auf Stress reagieren. Kann sein, dass Sie ein zartes, hochsensibles Gehirn haben, was einfach nicht so viel Stress verkraften kann. Das ist dann erstmal so. Der oder die, die „Psyche“ bei Stress hat, ist nicht schuld. Das ist wie ein heftiger „Wüstensonnenbrand auf zarter Haut“ oder auch wie nach einem Unfall ein „gebrochenes Bein im Kopf“. Das Gehirn ist bei Gehirninsuffizienz als Stoff, als Organ in Not und das kann man nicht mal eben allein in den Griff bekommen. Das ist keine Frage des persönlichen Versagens, so funktioniert Empfindlichkeit, Schwäche und Krankheit nicht, man bekommt es allein nicht mal eben so hin, man braucht Hilfe und Wissen.

Zweitens: Bitte holen Sie sich psychotherapeutische Hilfe. Das ist wichtig, denn egal, auch wenn das Organ „Gehirn“ Teil-Schuld hat am Nichtfunktionieren mit zu hoher Empfindlichkeit, es entstehen doch im Alltag mit „gestörter Psyche“ mehr und mehr Schwierigkeiten, ob privat oder beruflich. Es ist dann klug und wichtig jemand zu haben, der einem hilft, wie man sich in psychischer Not am besten zu verhalten hat.

Drittens: Bitte tun Sie, wenn möglich alles, was Ihnen bei anderen Krankheiten auch sonst gut hilft, um sich wieder zu erholen: schlafen, trinken, leichte Kost, Ruhe und ausruhen, wenn möglich etwas Urlaub, Sport, gesunde Ernährung, Massage, Tiere streicheln, malen, die Liebe, in der Natur leichtes Wandern, das Meer, das Licht etc. Alle diese Maßnahmen, vor allem ein erholsamer guter Schlaf, helfen dem erschöpften schwachen Gehirn, das „Psyche“ oder „Burn-out“ hat, sich zu erholen. Und dazu ganz wichtig: Alles, was nicht wirklich wichtig ist, sollte man loslassen und absagen.

Viertens und zum Schluss ganz besonders bedeutsam: Auch wenn es in der Neurologie, Psychiatrie und Psychosomatischen Medizin noch kein spezifisches Stress-Gehirn-Päppel-Medikament gibt, um die schädlichen Folgen von Stress auf das Gehirn zu behandeln, es gibt trotzdem etwas, worüber sich das Gehirn und sein Stoffwechsel in stressigen Zeiten freut: Nährstoffe und Hormone.

Lust auf Süßes oder Kaffee? = Energiemangel im Gehirn

Dazu muss man wissen, dass das Gehirn sehr energieabhängig ist. Mit Energie meine ich das ATP (Adenosin-Tri-Phosphat). Dieses kleine Stückchen Stoff ist die „Währung“, mit der die Zellen ihre Arbeiter bezahlen. Das können die Zellen nicht speichern, es muss immer wieder neu hergestellt werden, das kostet Stoff. ATP wird in den Mitochondrien der Zellen produziert, aus dem, was wir über die Nahrung aufnehmen: Kohlenhydrate, Aminosäuren und Fettsäuren. Diese drei Bestandteile unserer Nahrung werden in den Mitochondrien in Anwesenheit von Sauerstoff, Licht und gut 40 essenziellen Nährstoffen in ATP umgewandelt. Man stelle sich vor: Wir produzieren täglich die Hälfte unseres Körpergewichts an ATP! Wenn eine Person also 70 kg wiegt, setzt sie täglich 35 kg ATP-Moleküle um und 70 % davon verbraucht das Gehirn, auch bei einem Sportler. 70 % unserer täglichen Energieproduktion geht an das Gehirn, das ist der Hammer! Deswegen greifen wir auch zu Süßem und Kaffee, wenn wir müde (= Energiemangel im Gehirn) sind. Das Gehirn bekommt mit dem Zucker sofort verwendbare Energienahrung und das Koffein des Kaffees putscht uns im Gehirn auf und macht wach.

Stress ist das, was vom Gehirn Höchstleistungen bezüglich seiner Funktion abfordert. Diese Beanspruchung hat einen Preis, der irgendwann vom Körper nicht mehr bezahlt werden kann, wenn dieser sich zwischendurch nicht erholen kann. Das ist vergleichbar mit Sport. Nach einem Wettkampf muss der Körper sich erholen, sonst kann er nicht wieder kämpfen. Unsere Ressourcen sind endlich. Wenn jemand täglich über Jahre über seine Grenzen hinaus dem Stress entgegenhält, verbraucht das Ressourcen in den Zellen, insbesondere in Gehirn und Nerven, und alles, was in den Mitochondrien gebraucht wird, um ATP herzustellen ist dann „ALLE“. Machen Sie sich bewusst: Eine Scheidung oder ein Konflikt mit dem Vater kostet so viel Stoff wie ein Marathon! Danach ist man fertig! Man braucht Zeit, um sich für den nächsten Marathon wieder fit zu machen. Was aber, wenn der Marathon nicht aufhört, oder man sogar zwei oder drei Wettkämpfe parallel laufen hat? Das erschöpft den Körper und seine Ressourcen.

Stress führt zu Nährstoffmangel in den Zellen

Dieser Mangel an Nährstoffen trägt im Übrigen zum Großteil zur biochemischen Empfindlichkeit des Gehirns bei. Wenn dem Gehirn nicht genug Nährstoffe zur Verfügung stehen, hält es Stress nicht stand. Genauso, wie man sein Immunsystem mit Vitamin D, Vitamin C und Zink stärken kann, genauso kann man sein empfindliches Gehirn stärken mit ca. 15–20 wichtigen Nährstoffen. Auch wichtig ist es, bei „Burn-out“ unbedingt die Hormone zu überprüfen. Wie oft hatte ich Patienten in der Sprechstunde, die einfach nur bezüglich ihrer Hormone „alle“ und “erschöpft“ waren. Sie hatten zwar Stress, aber Stress auf dem Boden von Wechseljahren, Schilddrüsenunterfunktion und einer Nebennierenschwäche, das geht nicht lange gut.

Liest sich ungewöhnlich, das erschöpfte Gehirn mit Hormonen und Nährstoffen zu päppeln, ist auch ungewöhnlich. In der klassischen Medizin werden Nährstoffe und Hormone leider kaum in der Behandlung von Krankheiten genutzt. Dabei ist es so leicht, hiermit zu helfen, so günstig und es ist sicher.

Burn-out oder Gehirninsuffizienz: Mangel an Hormonen und Nährstoffen!

Gern mache ich in diesen Fällen eine eingehende Labordiagnostik und was finde ich, wenn ich mir im Labor den Stoffwechsel ansehe? Sehr häufig liegt bei den Menschen mit Gehirninsuffizienz und klinischem Burn-out, ein erheblicher Mangel an B-Vitaminen vor. Vor allem fehlen zum Teil dramatisch: B12, B6, Folsäure (B9), B2 und B1. Als Folge des Vitamin-B-Mangels findet sich häufig ein viel zu hohes Homocystein, das toxisch ist für das Gehirn. Dazu kommen noch sehr oft ein Vitamin-C-Mangel, ein Vitamin-D-Mangel, ein Magnesium-, Calcium- und Bor-Mangel, ein Eisen-, Selen- und Zinkmangel und ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA), die notwendig für alle Zellen, aber insbesondere für die Gehirnzellen sind. Auch Vitamin A, Vitamin E und Vitamin K2 fehlen manchmal schwer. Ganz wichtig für ein gut funktionierendes Gehirn ist auch Coenzym Q10.

Allein über den Sinn und Nutzen dieser knapp 20 Nährstoffe ließen sich zehn Bücher schreiben, aber das haben viele schon getan und mir geht es vor allem darum, zur Umsetzung und Anwendung dieser sicheren Nährstoffe in der Medizin zu kommen. Und da es nichts Medikamentöses in der klassischen Medizin gibt, was getan werden kann, um das Gehirn aufzubauen, muss man sich auch nicht entscheiden. Man hat nichts zu verlieren. Man macht vielleicht nicht alles richtig, aber man macht sicher nichts falsch, wenn man sich in Stresszeiten mit diesen ,Gehirn-Nährstoffen‘ versorgt. Sinnvoll, wenn man es wirksam machen möchte, ist es, wenn man mit Labordiagnostik misst, wo was fehlt und wie viel wovon in teilweiser auch hoher Dosis gegeben werden muss. Das ist tatsächlich nicht so leicht, weil es noch nicht so bekannt ist, wo man mit welcher Dosis an zum Beispiel Zink oder Vitamin D bei den Laborwerten hin muss, damit es auf den Stoffwechsel wirken kann.

Zusammenbruch mit 40 oder 50? Das ist kein Zufall

Meist brechen die Menschen psychisch in den späten 40er- oder in den 50er-Jahren zusammen. Das ist kein Zufall und es sind auch nicht nur die Umstände Schuld. Es ist auch die Zeit, wo unsere körperliche biochemische Empfindlichkeit größer wird, denn genau in der Lebensmitte verlassen uns viele unserer geliebten Regulationsstoffe für Regeneration und Wiederaufbau. Das sind die Steroidhormone: Progesteron, Estradiol, DHEA und Testosteron. Cortisol verlässt uns nicht so schnell, das hält lange durch, aber die anderen verlassen uns ganz altersgemäß Schritt für Schritt und die vermisst ganz besonders das Gehirn. Wir schlafen schlechter, dünner, oberflächlicher und die Psyche fängt an uns zu stören, wir weinen, das dicke Fell, das wir mal hatten, ist weg, alles nervt und stresst und wird zu viel. Dinge, die vor fünf Jahren noch kein Problem waren, werden plötzlich zum Problem.
Zum Beispiel Progesteron, unser körpereigenes Gelbkörperhormon, ist gehirnregenerierend, es fördert den gesunden Schlaf, es löst Ängste, es macht gelassen, es wirkt entwässernd, senkt den Blutdruck und baut den Knochen auf. Es hat vielfältige internistische Funktionen und trotzdem wird es in der Inneren Medizin nicht gegeben. Nur in der Frauenheilkunde gibt es einige Indikationen, bei denen es zum Einsatz kommt. Mit Beginn der 40er-Jahre fängt es bei der Frau an zu sinken. Es ist das erste Hormon, das uns mit Beginn der Wechseljahre peu à peu verlässt. Das weiß kaum eine Frau.
Auch Männer haben Progesteron, in niedriger Konzentration, aber sie haben und nutzen es. Dann DHEA, auch ein körpereigenes Hormon unserer Nebennieren, das oft in Krisen verbraucht wird, wird nie in der Inneren Medizin gegeben, was für ein Jammer. Es ist so nützlich bei Stress, es baut Muskeln auf, lässt Haare kräftiger sein, verbrennt Fett und wir können mit DHEA mit dem Leben einfach besser umgehen. Es wird dann gar nicht erst zum Stress. Auch superwichtig ist das aktive Schilddrüsenhormon T3. Viele Zellen wandeln das T4 (L-Thyroxin) nicht in T3 um. Aber es ist das T3, das sich aktiv im Zellkern an die Rezeptoren für die Schilddrüsenhormone bindet und dann für einen guten Stoffwechsel sorgt. Ohne T3 ist im Gehirn wenig los, man kann sich nichts merken, ist müde, der Zyklus ist gestört, die Leber ist müde, das Cholesterin steigt, die Haut trocken und die Stimmung traurig.

BDNF – ein Biomarker für Gehirninsuffizienz?

Dann gibt es noch ein Hormon, das elementar ist für das Gehirn, das Schlafhormon „Melatonin“. Auch das verlässt uns in der zweiten Lebenshälfte ganz altersgemäß, aber es ist schade, dies so zu lassen, denn erstens ist der Schlaf und die Qualität des Schlafes mit eine der wichtigsten Erholungszeiten für das Gehirn – und Schlaf mit Melatonin geht besser –, und zweitens ist Melatonin mit einer der bedeutendsten antioxidativen Substanzen, die unser Körper hat, um mit Entzündung und oxidativem Stress fertig zu werden. Alles das lässt sich messen, auch Serotonin, ein wichtiger Neurotransmitter für das Gehirn, lässt sich messen.

Darüber hinaus gibt es einen sehr interessanten Biomarker, einen Wachstumsfaktor, der im reifen Gehirn im Hippocampus gebildet wird, der im Labor zeigen kann, ob das Gehirn „müde“ ist oder nicht: der Brain-derived neurotropic Factor, kurz BDNF. Wenn dieser Wert niedrig ist, kann das für eine vorliegende Depression und/oder Schlafstörung sprechen. Im Hippocampus spielt der BDNF eine bedeutende Rolle für das Langzeitgedächtnis und das abstrakte Denken. BDNF kann die Blut-Hirn-Schranke frei passieren und Studien zeigen, dass der BDNF-Spiegel im Serum mit dem Volumen des Hippocampus korreliert und ein Schrumpfen des Hippocampus ein Absinken des BDNF-Serumspiegels zur Folge hat. Vielleicht ist der BDNF ja der Beginn einer Möglichkeit, die Gehirninsuffizienz über das Blut etwas besser zu objektivieren. Fakt ist, dass der BDNF erstens genetisch bedingt, relativ niedrig sein kann und durch die Nährstofftherapie und den Ausgleich körpereigener Hormone zum Ansteigen gebraucht werden kann – dann auch mit einer Verbesserung der Befindlichkeit und Schlafqualität.

Fazit: Prävention gegen Gehirninsuffizienz

Fassen wir zusammen: Es gibt sie, die Gehirninsuffizienz, ganz analog zu der Insuffizienz anderer Organe. Das Symptom auf Stress, zu viel Stress ist „Psyche“, und es macht Sinn, die Umstände zu ändern, wie auch das erschöpfte Gehirn zu päppeln und aufzubauen. Am besten, wenn man Stress hat, fängt man vorbeugend schon an, das Gehirn zu päppeln. Warum erst den „Burn-out“ bekommen und dann mit dem Päppeln beginnen, erst recht wenn man weiß, dass man empfindlich und sensibel auf Stress ist?

Viel Erfolg gerade auch in diesen besonderen Zeiten!